In einer Zeit, in der Informationen ständig auf uns einprasseln, ist es wichtiger denn je, achtsam mit dem umzugehen, was wir hören und sagen. Sokrates, der große griechische Philosoph, entwickelte eine einfache, aber kraftvolle Methode, um die Qualität von Informationen zu überprüfen: Die drei Siebe.
Diese Methode kann nicht nur in unserem Alltag, sondern auch in Coaching- und Supervisionsprozessen wertvolle Dienste leisten, um bewusster und klarer zu kommunizieren und Entscheidungen zu treffen.
Das erste Sieb: Die Wahrheit
Sokrates fragte: „Ist das, was du mir sagen möchtest, wahr?“
Dieses Sieb erinnert daran, wie wichtig es ist, Fakten von Meinungen zu unterscheiden. Im Coaching wie auch in der Supervision ist es entscheidend, sich auf die Wahrheit zu konzentrieren.
Als Coach und Supervisorin unterstütze ich meine Klienten dabei, die eigenen Gedanken und Überzeugungen zu hinterfragen. Nicht alles, was wir denken oder hören, ist eine Tatsache.
Oft sind es Annahmen, die uns einschränken. Das erste Sieb hilft dabei, diese Annahmen zu überprüfen und die Wahrheit zu erkennen.
Das zweite Sieb: Die Güte
Sokrates fragte „Ist das, was du sagen willst, gut?“
Diese Frage erinnert uns daran, dass Kommunikation nicht nur korrekt, sondern auch hilfreich und wohlwollend sein sollte. Kritik und Feedback können wertvolle Ressourcen sein, aber der Ton macht den Unterschied.
Im Coachingprozess biete ich einen geschützten Raum, in dem meine Klienten sich ehrlich äußern können, ohne zu verurteilen. Gleichzeitig achte ich darauf, dass die Kommunikation konstruktiv bleibt. Die Frage nach der Güte bedeutet nicht, Probleme zu ignorieren, sondern sie auf eine respektvolle und unterstützende Weise zu thematisieren.
Das dritte Sieb: Die Notwendigkeit
Sokrates fragte: „Ist es notwendig, das zu sagen?“
Eine wichtige Frage in einer Zeit, in der viele Informationen oft überflüssig oder belastend sind. Kommunikation sollte zielgerichtet und nützlich sein, insbesondere in professionellen Kontexten wie Coaching und Supervision.
Manchmal besteht der Unterschied zwischen produktiven und stagnierenden Gesprächen darin, ob die angesprochenen Themen wirklich relevant sind. In meinen Sitzungen unterstütze ich Klienten dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Frage nach der Notwendigkeit hilft, Klarheit zu schaffen und den Fokus auf das zu richten, was wirklich zählt.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie oft du die Informationen, die du hörst oder weitergibst, hinterfragst? Was wäre, wenn du die drei Siebe des Sokrates ganz bewusst in deinen Alltag integrierst – sei es im Beruf, in Gesprächen mit Freunden oder in deinem Privatleben? Probier's mal aus und schau', wie sich deine Kommunikation verändert.